Das seit Jahren vor sich hin gammelnde Umgebindehaus im Großen Zschand wird saniert. Das weckt Erinnerungen an lang gehegte Pläne der Nationalparkverwaltung.
Jahrelang war sie schutzlos Wind und Wetter ausgeliefert, jetzt bekommt die alte Försterei am Zeughaus endlich ein neues Dach. Schuld am Verfall des denkmalgeschützten Umgebindehauses im Großen Zschand war nach Informationen des Sandsteinbloggers ein langwieriger behördeninterner Grundstücksdisput zwischen der Nationalparkverwaltung und dem Sächsischen Immobilien- und Baumanagement (SIB). Der Nationalpark wollte das mitten im Naturschutzgebiet gelegene Gebäude schon vor Jahren gemeinsam mit dem tschechischen Nachbar-Nationalpark in eine Umweltbildungsstätte für Kinder und Jugendliche verwandeln. Die Idee geht noch auf den ehemaligen Nationalparkchef Jürgen Stein zurück. Im SIB hingegen wurde erwogen, das Haus zu verkaufen – mehrere Gastwirte aus der Sächsischen Schweiz sollen Interesse an der Ruine bekundet haben. Nach Jahren haben sich die Dienststellen des Freistaats nun geeinigt. Das Objekt wurde dem Staatsbetrieb Sachsenforst übertragen. Damit steht der Sanierung nichts mehr im Weg.
Wie die Nationalparkverwaltung gestern mitteilte, werden die Bauarbeiten in den kommenden Jahren in mehreren Einzelschritten erfolgen. Hintergrund dürften die nicht unerheblichen Kosten sein. Als erstes und gerade noch rechtzeitig vor dem Winter wird das Dach dicht gemacht – originalgetreu mit Biberschwanzziegeln, so wie es 1905 vom damaligen Königlich Sächsischen Hochbauamt geplant worden war. Das auch als „Neues Zeughaus“ bezeichnete Gebäude diente dem letzten sächsischen König als Jagdsitz und war zuletzt bis 2007 Sitz und Wohnhaus des Ottendorfer Revierförsters.
Begrüßt wird die Entwicklung vom Sächsischen Bergsteigerbund, der vor zwei Jahren öffentlich Druck für die Sanierung des Hauses gemacht hatte. Laut Geschäftsführer Christian Walter könnte sich der SBB vorstellen, in Sachen Umweltbildung mit dem Nationalpark im Großen Zschand zusammen zu arbeiten. Nationalparksprecher Hanspeter Mayr äußert sich jedoch zurückhaltend zu den künftigen Plänen für die Försterei. Zunächst soll das Haus lediglich von der Nationalparkwacht als Betriebsgebäude genutzt werden. Es in eine Bildungsstätte zu verwandeln, würde erhebliche Eingriffe in die Bausubstanz erfordern, sagt Mayr. Unter anderem wären teure Brandschutzauflagen zu erfüllen.
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