Nach knapp einem Jahr Bauzeit nimmt der Bergsteigerbund sein neues Vereinszentrum in Dresden in Betrieb. Das mehrstöckige Haus beherbergt eine Kletterhalle – und noch eine ganze Menge andere schöne Dinge.
Bis zu 15 Meter hohe Wände, eine Galerie für Wettkampfzuschauer, über 300 Kletterrouten außen und innen, mehrere lichtdurchflutete Etagen – beim Bau seines neuen Vereinszentrums an der Papiermühlengasse in Dresden hat sich der Sächsische Bergsteigerbund wahrlich nicht lumpen lassen.
Nach knapp einjähriger Bauzeit wurde der eindrucksvolle Komplex jetzt feierlich in Betrieb genommen. Zur Eröffnung kamen mehrere Hundert Gäste, darunter Sachsens Innenminister Markus Ulbig und Dresdens Sportbürgermeister Winfried Lehmann. SBB-Chef Alexander Nareike verglich das 2,6 Millionen Euro teure Mammutprojekt mit einer Expedition ins Hochgebirge. Mit der Eröffnung sei nun endlich der Gipfel erreicht. Seit Jahren schon hatte der Bergsportverein an den Plänen für ein eigenes Domizil getüftelt, das die vielfältigen Interessen seiner 11.000 Mitglieder unter einem Dach versammeln soll – von leistungssportlichen Ambitionen bis hin zur Traditions- und Brauchtumspflege.
Das Ergebnis überzeugt und kann sich in der kletterbegeisterten Stadt Dresden durchaus sehen lassen. Das Hallenkonzept ist gut durchdacht. Es gibt Kletterbereiche für jeden Anspruch in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, unter anderem einen Boulder- und Topropebereich, eine wettkampftaugliche Speedkletterwand und eine käseförmige Wand zum Herumtoben für Kinder. Sogar an einen Kamin hat der SBB gedacht – wohl eine Hommage an die Wurzeln des Sports im Elbsandsteingebirge. Eine Besonderheit der Kletterhalle ist außerdem der spezielle Übungsbereich für die Bergwacht.
Das Haus bietet aber noch eine ganze Menge mehr: Gleich nebenan zum Beispiel eine Cafeteria zum Ausspannen. Außerdem sind in dem Komplex das Gipfelbucharchiv des SBB und seine üppig ausgestattete Bergsport-Bibliothek untergebracht. Auch die Stiftung Kunst und Berge, die u.a. den Nachlass der bekannten Bergmalerin Irmgard Uhlig verwaltet, hat hier ihren Sitz. Die Dresdner Bergfinken – einer von drei Chören des SBB – werden künftig im Gebäude proben. Auch Ausbildung spielt hier eine wichtige Rolle. Der Verein bietet in seinem neuen Domizil Kletterkurse für Anfänger und Fortgeschrittene an.
Das alles wäre freilich nicht möglich gewesen ohne zahlreiche Spenden und den selbstlosen Einsatz vieler Kletterfreunde während der Bauarbeiten. Kräftig Unterstützung bekam der Verein auch von der öffentlichen Hand: Der Freistaat Sachsen und die Landeshauptstadt Dresden förderten das Projekt jeweils mit 400.000 Euro. Vom Dachverband des SBB, dem Deutschen Alpenverein, kam eine Spritze von 150.000 Euro.
Öffnungszeiten der Kletterhalle: Dienstag bis Freitag 9 – 23 Uhr; Sonnabend bis Montag 9 – 22 Uhr. Die Eintrittspreise sind gestaffelt: SBB-Mitglieder zahlen 7 Euro (Kinder 4 Euro); für Angehörige anderer Alpenvereinssektionen kostet es 9 Euro (Kinder 6 Euro); Nichtmitglieder zahlen 11 Euro (Kinder 8 Euro). Weitere Infos gibt es im Internet: www.bergsteigerbund.de
Kommentar hinterlassen