In den Affensteinen brennt der Wald

Waldbrand in den Affensteinen
In der Nacht brannte der Wald im Domgebiet lichterloh. Das Feuer war noch im kilometerweit entfernten Porschdorf zu sehen. (Foto: Kai Bigge/FFW Bad Schandau)

Ein Großaufgebot an Feuerwehrleuten kämpft seit Montagabend gegen ein verheerendes Feuer im Nationalpark Sächsische Schweiz. Die Ursache steht schon fest – und sie ist eine bittere Nachricht für alle Naturliebhaber.

In der Nacht müssen die Flammen meterhoch geschossen sein, sie waren sogar im kilometerweit entfernten Porschdorf zu sehen: In den Affensteinen brennt seit Montagabend der Wald. Das Feuer brach in der Nähe des Sandlochwächters auf einem Felsriff im Domgebiet aus. Nach ersten Informationen hat es mittlerweile eine Fläche von der Größe eines Fußballfelds erfasst – es ist einer der größten Waldbrände in den letzten Jahren in der Sächsischen Schweiz. Zurzeit kämpft ein Großaufgebot an Feuerwehrleuten und Löschfahrzeugen darum, den Brand unter Kontrolle zu bringen. Nach Informationen des Sandsteinbloggers wurde zur Unterstützung ein Löschhubschrauber der Bundespolizei aus Berlin angefordert, da Sachsen keinen eigenen besitzt.

Wie es aussieht, haben die Einsatzkräfte zumindest Glück mit dem Wetter, momentan geht kein Wind, sodass die Flammen nicht noch zusätzlich angefacht werden. Für die Nachmittags- und Abendstunden sind sogar ein paar Regentropfen angekündigt. Trotzdem schwierig für die Feuerwehr: Der Waldbrand ist in einem zerklüfteten und schwer zugänglichen Gebiet ausgebrochen. Zu Fuß müssen die Kameraden von der Unteren Affensteinpromenade gut 20 Minuten laufen, um den Brandherd zu erreichen. „Unsere Tanker pendeln zur Affensteinpromenade, von dort müssen wir eine kilometerlange Schlauchleitung legen“, sagte Bad Schandaus Feuerwehrchef Kai Bigge zum Sandsteinblogger. Zurzeit sind vor Ort rund 45 Feuerwehrleute und 15 Löschfahrzeuge im Einsatz. Es ist davon auszugehen, dass der Kampf gegen die Flammen heute noch den ganzen Tag dauern wird.

Für den zuständigen Revierförster Joachim Thalmann ist es bereits der zweite größere Waldbrand in diesem Sommer. Erst im Juni stand ein Riff im Friensteingebiet in Flammen. (>>> hier geht’s lang zum Bericht) Thalmann: „Damals haben wir 20.000 Liter Wasser gebraucht, um eine Fläche von 400 Quadratmetern zu löschen. Diesmal sind es ganz andere Dimensionen.“ Die größte Gefahr ist momentan, dass das Feuer in den Winkeln und Klüften am Sandlochturm immer neue Nischen findet. „Mit jeder Stunde frisst es sich tiefer“, befürchtet Thalmann. „Momentan ist das Wetter unser Rettungsanker. Hoffentlich bleibt das so.“ Der Schaden ist schon jetzt verheerend: Auf einem ganzen Hektar ist die komplette Bodenvegetation abgebrannt. Was von den dürren Riffkiefern und Birken noch stehenblieb und nicht in Flammen aufging, wird trotzdem eingehen, sagt der Förster. „Die Bäume hatten eh schon Hitzestress.“

Derweil ist die Brandursache offenbar schon weitgehend geklärt. Laut Informationen des Sandsteinbloggers haben die Einsatzkräfte auf dem Riff Spuren eines illegalen Lagerfeuers und einen verkohlten Schlafsack gefunden. In der Sächsischen Schweiz herrscht momentan Waldbrandstufe 3 und striktes Feuerverbot.

>>> News-Update von Dienstag, 20 Uhr

 

2 Kommentare zu In den Affensteinen brennt der Wald

  1. Ich könnte platzen vor Wut, was geht nur in den Köpfen der Leute vor? Warscheinlich gar nichts, da ist nur Leere. Ich bin sprachlos und traurig. Vielen Dank an die Feuerwehrleute, welche versuchen, die Flammen unter Kontrolle zu bringen.

  2. Wenn man nur bedenkt wie ein richtiger Waldbrand aus sieht.Da habe ich im Kirnitschtal richtige Angst.Wasser fliest der Schwerkraft entgegen.Feuer nimmt sich alles was es findet.Wenn eine durchgehende Böiger Wind weht.Wird es zur einer gefährlichen Aufgabe.Da helfen auch keine Löschhubschrauber mehr.Der Boden muss ja von Hand abgelöscht werden.Ich weiss gar nicht ob sich diese Menschen bewusst sind was sie dort angerichtet haben…Die Natur wächst nach…Feuer schafft auch Leben…aber wenn 20 Menschen in einer Bowe feiern dann sollten doch 10 von ihnem im Stande sein Feuer zu verhindern.Oder geschah es mutwillig?

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