Die große Stille

Einsamer Wanderer auf der Basteibrücke

Im November kehrt Ruhe ein in der Sächsischen Schweiz. Draußen ist kaum noch ein Mensch. Die Tage verhüllen ihr Gesicht hinter Nebelschleiern und Regenwolken. Doch das hat auch seinen Reiz. Eine kleine Bilderreise durch den Herbst.

Wie erstarrt stehen die Fichten da. Tagelang hat es geregnet – so ein scheußlicher Sprühregen, der sich einem wie eine Erkältung um den Hals und aufs Gemüt legt. In den Baumkronen webt ein feiner, milchiger Dunst. Das Gras glänzt vor Nässe. Der ganze Boden ist weich und satt davon. Aus den Schuhsohlen kriecht einem die Kälte in die Hosenbeine, nistet sich im Stoff ein, dringt durch die Haut in alle Knochen und verwandelt den Atem in blasse Wolken. Draußen über die Felder weht ein frostiger Wind, als sei soeben schon schwer atmend der Winter aus dem Wald hervorgetreten. Aber noch ist Herbst im Elbsandsteingebirge. Für Fotografen wird es Zeit, von den Aussichten hinunter in die Schluchten zu steigen und nach neuen Motiven zu suchen. Denn die gibt es auch im grauen Novemberland noch zur Genüge…

Hütte auf dem Gohrisch
Jetzt zeigt sich die Sächsische Schweiz von ihrer dunklen Seite: morgens auf dem Gohrisch. (Foto: Hartmut Landgraf)
Blick vom Dom zum Lilienstein
Der Nebel schafft klare Linien – Blick vom Domgebiet zum Lilienstein. (Foto: Hartmut Landgraf)
Nebel hinter einer Felsgruppe
Es gibt Stimmungen, die einen einfach nur dankbar machen: hier im Kleinen Zschand. (Foto: Hartmut Landgraf)
Sonnenstrahl im dunklen Wald
Die Herbstsonne schickt einen letzten Gruß in die Schluchten der Sächsischen Schweiz. (Foto: Hartmut Landgraf)
Biker auf der Ziegenrückenstraße
Ein einsamer Biker genießt den Morgennebel und die freie Bahn auf der Ziegenrückenstraße. (Foto: Hartmut Landgraf)
Blick auf die Schrammsteine
In dieser Landschaft steckt einfach Dampf – zu jeder Jahreszeit. Blick zur Schrammsteinkette. (Foto: Hartmut Landgraf)
Regen im Gras
Viel zu schade, um darauf zu treten – die Welt unter unseren Füßen. (Foto: Hartmut Landgraf)
Pilz in der Kirnitzschklamm
Der Herbst bringt seltsame Geschöpfe ans Licht – den Ästigen Stachelbart zum Beispiel. (Foto: Hartmut Landgraf)
Herbstlaub
Noch immer leuchtet das letzte Herbstgold auf den Wegen. (Foto: Hartmut Landgraf)
Schnee im Wald am Lilienstein
Viel zu schnell war er wieder weg – der erste Schnee im November. (Foto: Hartmut Landgraf)
Vollmond mit Schattenspiel
So sah der gefeierte Supermond im tiefen Wald aus – am 14. November 2016. (Foto: Hartmut Landgraf)

2 Kommentare zu Die große Stille

  1. Schöne, gefühlvolle Bilder (die man erst einmal sehen lernen muss) und die beinah poetischen Texte, sind für mich Poesie pur. Vielen Dank fürs Beschreiben und Festhalten mit der Kamera.

  2. Wirklich tolle Momente…
    Von dieser Landschaft kann man nie genug bekommen, egal zu welcher Jahreszeit. Die Sächsische Schweiz ist immer wieder faszinierend.

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